Es gibt verschiedene Methoden der refraktiven Chirurgie, bei der mittels Laser, Kurz- oder Weitsichtigkeiten sowie ein Astigmatismen behoben werden können. Welche die individuell geeignete ist, kann nach einer eingehenden Untersuchung und einem Aufklärungsgespräch festgestellt werden.

Die refraktive Chirurgie dient einer Verbesserung der Sehkraft durch Änderung der Gesamtbrechkraft und soll Sehhilfen wie Brillen oder Kontaktlinsen ersetzen.

Eine refraktive Chirurgie sollte nur dann durchgeführt werden, wenn:

  • Sie mindestens 18 Jahre alt sind und die letzte Dioptrienänderung schon über 1-2 Jahr zurückliegt – das Auge somit ausgewachsen ist und die Dioptrien stabil
  • Sie nicht unter Allgemeinerkrankungen leiden, die den Heilungsprozess gefährden können (z.B. Rheuma)
  • Sie sich nicht in der Schwanger – oder Stillzeit befinden
  • Sie unter keinen anderen Augenkrankheit (z.B. Grauer oder Grüner Star) leiden

Folgende Möglichkeiten einer refraktiven Chirurgie sind möglich:

LASIK

Die LASEK – Methode verläuft ähnlich der LASIK – Methode ambulant und in lokaler Anästhesie, es wird allerdings bei diesem Verfahren kein Schnitt gemacht, sondern nur die oberste Hornhautschicht (das Epithel) zur Seite geschoben. Diese Methode kommt meist dann zur Anwendung, wenn die Hornhaut für eine LASIK – Operation zu dünn ist, die Pupille zu groß, oder Sie unter trockenen Augen leiden.

Das Epithel kann mittels Alkohollösung aufgeweicht und zur Seite geschoben werden, sodass im Anschluss mit dem Excimerlaser darunterliegendes Gewebe verdampft wird. Im Anschluss wird das Epithel wieder zurückgelegt. Zum Schutz des Epithels wird für drei bis fünf Tage eine Verbandkontaktlinse eingesetzt.

Der Heilungsverlauf ist ähnlich dem des LASIK Verfahrens, es kann allerding für einige Stunden bis mehrere Tage danach zu einem Fremdkörpergefühl und mäßigen Schmerzen kommen, welche mit schmerzstillenden Mitteln eingedämmt werden können.

Nach etwa einer Woche sollte ein gutes Sehvermögen hergestellt sein.

EPI – LASIK

Das EPI – LASIK verfahren ist dem LASEK – Verfahren ident, das Epithel wird allerdings mit einem stumpfen Mikrokeratom ohne Verwendung von Alkohol abgeschert. Die Epithelschicht wird anschließend wieder zurückgeklappt. Auch hier wird für drei bis fünf Tage nach Operation eine Kontaktlinse appliziert.

Clear-Lens-Exchange

Bei der Clear-Lens-Exchange (CLE) – Methode wird die eigene Augenlinse entfernt und durch eine neue Kunstlinse ersetzt. Sie gleicht somit einer grauen Star Operation und eignet sich vor allem für Patienten und Patientinnen die das 40. Lebensjahr schon vollendet haben und eine Lesebrille benötigen oder für Patienten und Patientinnen mit hohen Fehlsichtigkeiten. Durch die Möglichkeit eine multifokale Linse (Gleitsichtlinse) zu implantieren, kann nach der Operation eine gute Sehleistung in Ferne und Nähe erreicht werden.

Ein kleiner Nachteil ist, dass es in der Nacht bei künstlichem Licht zu Blendung kommen kann und das Kontrastsehen etwas beeinträchtigt wird. Vor allem bei kurzsichtigen Augen ist das Risiko einer Netzhautablösung größer.

Linsenimplantation

Eine weite Operationsmöglichkeit ist das implantieren von Kunststofflinsen, die zusätzlich zur körpereigenen Linse in das Auge eingesetzt werden. Dieses Verfahren kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn extreme Fehlsichtigkeiten bestehen und deshalb eine Laserkorrektur nicht mehr möglich ist. Die Implantation erfolgt völlig schmerzlos und in lokaler Anästhesie. Die Linse kann jederzeit wieder problemlos entfernt werden.

Sulcoflex- und Add on – Linsen

Bei dieser Linsenimplantation handelt es sich um Kunstlinsen die nachträglich im Anschluss von Grauer Star Operationen und zusätzlich zur bereits implantierten Kunststofflinse eingesetzt werden können, um verbliebene Sehfehler zu korrigieren und eine Lesebrille zu ersetzen.

Die Operation erfolgt mittels einem kleinen Schnitt unter lokaler Tropfanästhesie. Komplikationen sind sehr selten.